Ausgabe 5/2019: 40 Jahre flogen wir in Hongkong ein und aus
1978 war die Sehnsucht vieler Deutscher nach einem Blick ins „Reich der Mitte“ so stark, dass manch Lästiges in Kauf genommen wurde. Lange Verhandlungen wegen eines Ein-reisevisums, wegen der erlaubten Aufenthaltsorte oder der genehmigten Tagesabläufe standen vor jedem Reiseantritt. Doch weil seit 1972 diplomatische Beziehungen zwi-schen Bonn und Peking halfen und im Januar 1975 CSU-Chef Franz Josef Strauß seine Reise zu Mao zelebrierte, machten sich im Sommer 1978 drei CSU-Bundestagsabgeordnete auf eine beschwerliche Mission. Von Mao Zedong erhoffte man damals eine Stärkung gegen die Kommunisten in Moskau. In Peking vertrat man bei je-der Gelegenheit die Meinung, ein geteiltes Deutschland sei nicht der Weisheit letzter Schluss.
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Ausgabe 4/2019: Warum es zum Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren kam
Im Jahr wichtiger Landtagswahlen im „Osten“ Deutschlands spielen die Ereignisse des Jahres 1989 eine deutlichere Rolle als sonst. Denn es geht um die Deutungshoheit. Dabei hatte man sich eigentlich darauf verständigt, dass Gorbatschow und Reagan, Kohl und die Bürgerrechtler der DDR den Hauptanteil an der friedlichen Revolution und der auf sie folgenden Wiedervereinigung Deutschlands besaßen. Da aber nicht zuletzt bei der zurückliegenden Europawahl große Differenzen in der politischen Stimmung der deut-schen Bevölkerung sichtbar wurden, drängt sich die Frage auf: was geschah vor dem Revolutionsjahr 1989 und was danach? Vor allem muss auch hinterfragt werden, ob der Begriff „Osten Deutschlands“ ewige Gültigkeit besitzt.
2019-04 Fall der Mauer 1989.pdf
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Ausgabe 3/2019: Vierzig Jahre nach dem NATO-Doppelbeschluss – neue Gefahr?
Nicht zuletzt die Kernspaltung hatte die militärische Komponente in der Dominanz der Staaten neu geregelt. Atombomben und Raketen mit großer Reichweite verdrängten die bisherigen Waffensysteme. Offensiv und defensiv war nicht mehr zu unterscheiden. Präventivkriege beflügelten die Fantasien. Seit den 1950er Jahren zirkulierten im Penta-gon Modelle eines neuen Blitzkriegs, eines Erstschlags gegen die Sowjetunion (SU). Aber 1956 drohte auch SU-Chef Nikita Chruschtschow wegen der Suezkrise, die Großstädte London, Paris und Tel Aviv mit Raketen anzugreifen. Als dann auch noch die SU-Stationierung von Atomraketen auf Kuba die Tagesordnung beherrschte (1962), schien die Eskalation unaufhaltsam. Dass letztlich nur Drohungen blieben, war Glück oder die hohe Kunst der Diplomatie.
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Ausgabe 2/2019: 1979 begann die Direktwahl zum europäischen Parlament
Wenn in wenigen Tagen das neue europäische Parlament gewählt sein wird, haben viele junge Wähler in zahlreichen europäischen Einzelstaaten erstmals ihre Stimmen abgege-ben. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie mühsam alles begann. Es gab kein verein-tes Europa, zunächst nur die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und auch diese nur aufbauend auf der kleinen Montanunion (Bergbau-Union für Kohle und Stahl, vor allem in Nordostfrankreich, Belgien und im Ruhrgebiet). Über die EG (Europäische Gemein-schaft) mit weiteren Mitgliedstaaten gelangten die Europäer schließlich zur EU (Europäi-sche Union), die sowohl eine Wirtschafts- wie eine Währungsunion sein wollte. Zusätzli-che Mitglieder wurden manchen dann zu viel – weil sie den Sinn eines Vereinten Euro-pas nicht verinnerlichen wollten.
2019-02 Europawahl.pdf
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Ausgabe 1/2019: Trumps Nachfolge ist (eigentlich) geregelt
Ausgerechnet in Washington beging die NATO kürzlich ihren 70. Gründungstag. Ausge-rechnet? Erinnert man sich an die aggressiven Nadelstiche des jetzigen US-Präsidenten gegen die NATO, dann ist der Tagungsort ein kleines Wunder. Doch es stehen sowieso immer wieder Hoffnungen im Raum, gegen den schwierigen US-Präsidenten Donald Trump könnte ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet werden, um ihn von selbstzer-störerischen Plänen abzuhalten.
2019-01 US-Verfassung.pdf
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