Beiträge zur Zeitgeschichte 2011

Ausgabe 21/2011: Bürgerentscheid oder Volksabstimmung – das unbekannte Wesen
„Hugh, ich habe gesprochen.“ Dieser legendäre Satz wurde früher den Häuptlingen der nordamerikanischen Indianerstämme in den Mund gelegt. Der Häuptling sprach Recht und die anderen richteten sich danach. Das galt auch bei altgermanischen Heerführern oder Herzögen,
obwohl es auch, wie bei den Indianern, den Rat der Stammesältesten oder den Ältesten-Rat gab. Das Volk als Ganzes hatte nichts zu bestimmen. „Stuttgart 21“ lief ganz anders.
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Ausgabe 20/2011: Was ist konservativ? – Schon in der Frage liegt Zündstoff
Da war sie wieder, die altbekannte Häme gegen „die Konservativen“. Zuerst entrüstete man sich über den WELTBILD-Verlag, weil er – obwohl im Eigentum der katholischen Kirche – in seinem umfassenden Sortiment an Büchern und Schriften auch gängige Publikationen mit erotischem Anstrich vertrieb. Als die Bischöfe sich jetzt vom Gesamt-Verlag trennen wollten, höhnten „moderne“ Menschen, nun hätten sich die Konservativen durchgesetzt, die eine bestimmte Art von Literatur auf den Index werfen und eine neue „Bücherverbrennung“ inszenieren wollten. Was aber ist daran „konservativ“?
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Ausgabe 19/2011: Ist die Demokratie der Mongolei ein Vorbild für Asien?
„Die Kanzlerin umschmeichelt die mongolische Regierung, lobt den Vorbildcharakter des Landes in Nordostasien – mahnt aber auch Reformen an.“ So konnte man es, unter anderem, am 13. Oktober 2011 in der „Süddeutschen Zeitung“ lesen. Ist die Volksrepublik China also von wahren Demokratien umzingelt und deshalb bald wieder die „Republik China“, die vor 100 Jahren gegründet wurde?
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Ausgabe 18/2011: Ukraine und EU – aus der Traum?
Als die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine, Julia Timoschenko, jüngst wegen ihres „Amtsmissbrauchs“ zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde, war der Westen ratlos. Gewiss agierte auch die mit ihrer Haarpracht wie durch Kornähren geschmückte Politikerin nicht fehlerfrei. Aber dass sie gleich von ihren Nachfolgern weggesperrt wird, erinnert doch zu sehr an die Praktiken längst vergessener Regime. Hat nicht auch der Westen versagt?
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Ausgabe 17/2011: Auf den Spuren der Großspurigkeit – eine kleine Zeitkritik
„Wer angibt, hat mehr vom Leben“. Diesen Satz gibt es in der deutschen Sprache weit mehr als hundert Jahre. „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“, wird ebenfalls schon sehr lange als Binsenweisheit verkündet. Immer geht es darum, die Großkotzen und Hochstapler lächerlich zu machen, sie aber auch nachzuahmen. In der modernen Gesellschaft und Wirtschaft ist „die neue Großspurigkeit“ Markenzeichen geworden. Ganze Generationen von Politologie- und Soziologie-Studenten werden gedrillt, blumige Sätze zu formulieren. Der 75. „Beitrag zur Zeitgeschichte“ wird deshalb zum Anlass genommen, ein bisschen „großspurig“ hinter die Kulissen zu schauen.
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Ausgabe 16/2011: Edmund Stoiber - bayerischer Bilderbuch-Ministerpräsident
In diesen Wochen überschlagen sich viele Kommentare und Erinnerungen in geradezu monarchischer Ehrerbietung. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber vollendet das 70. Lebensjahr und wird gefeiert, als wäre er nicht bloß im Amt, sondern auch noch in Würden. Tatsächlich, nach dem Abschied aus dem Amt 2007 wurden ihm sogar höchste militärische Ehren zuteil. Darüber lohnt sich eine Betrachtung.
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Ausgabe 15/2011: Wird auch Korea wieder vereint?
Wer sich in unserer niederbayerischen Heimat noch daran erinnert, dass einige Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs viele US-Militärkolonnen die Bundesstraße 8 befuhren, um hinter Österreich auf Kriegsschiffe verladen zu werden, der weiß, dass es damals den Schrecken eines neuen Kriegs gab, den Krieg in Korea (1950-1953). Auch dessen Ende führte zu einer Teilung der Nation und zur Teilung der Stadt Panmunjon.
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Ausgabe 14/2011: Bayern schafft sich ab – historisch gesehen
Bekommen Sie hier nach dem nicht berauschenden Bundesligastart „das Ende der Bayern“ serviert? Oder lesen Sie Thilo Sarazzin und seinen Untergangsschinken „Deutschland schafft sich ab“ in abgewandelter Form? Wohingegen Franz Alt im Zusammenhang mit der Energiewende den positiven Ruf aussendet: „Deutschland ist erneuerbar“?
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Ausgabe 13/2011: Neue Bundeswehr-Struktur: Augenhöhe mit London und Paris?
Vor zwanzig Jahren begann mit der „Armee der Einheit“ ein neues Zeitalter der Bundeswehr. Das schreckliche Szenario, dass Deutsche auf Deutsche schießen könnten, war vorbei. Die Nationale Volksarmee war abgeschafft, die Bundeswehr wurde Stück um Stück verkleinert. Die Einbindung ganz Deutschlands in die NATO ermöglichte die Konzentration auf Kernaufgaben. Wie sehen diese Kernaufgaben in der Zukunft aus?
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Ausgabe 12/2011: Werden die Männer bald auch im Fußball besiegt?
Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen begeistert nicht bloß die Deutschen. Was als holpriges Möchtegern-Spiel begann, besticht heute durch Athletik, Ballgefühl und Charme. Zu diesem ABC kommt STOV, also Schusstechnik, Taktik, Ordnung und Vorausgespür – Gespür für den Ablauf eines Spiels. Wer hätte das vor 30 oder 40 Jahren gedacht?
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Ausgabe 11/2011: Wie bayerische Kleinstädte Parlamentsgeschichte schreiben
„Wutbürger“ schnellte im vergangenen Jahr in die offiziellen Hitlisten der seriösen und der reißerischen Medien. Die Politik von denen da droben brauchte einen Dämpfer. Vor Ort wollte man alles anders regeln. Stuttgart 21, Olympia Garmisch oder Donauausbau traten erneut als Tummelplatz einer Art außerparlamentarischer Opposition hervor. Sind Alt-Parteien und Parlamente deshalb aus der Mode? Oder sind Parlamentarier bloß nicht mehr fest genug im Volk verwurzelt?
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Ausgabe 10/2011: Entspannung am Wendekreis des Krebses
Geographisch gesehen teilt der „nördliche Wendekreis“ („Krebs“) die Klimazonen der Erde in subtropisches und tropisches Gebiet. Der „südliche Wendekreis“ macht es umgekehrt. Das Gebiet zwischen den beiden großen Breitenkreisen um den Erdball nennt man „die Tropen“. Nach einem uralten Kalender war die Sommersonnenwende am nördlichen Wendekreis auf das Sternbild des Krebses gefallen. Deshalb ergab sich der literarisch klingende Beiname. Von Mexiko über die Bahamas oder Oman bis nach Taiwan verläuft dieser Wendekreis des Krebses. Bei letzterem Land macht ein großes Denkmal auf das virtuelle Ereignis aufmerksam. Am 21. Juni steht hier die Sonne jeweils senkrecht. Sie wirft dann keinerlei Schatten. Nur breitkrempige Hüte bieten Entspannung.
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Ausgabe 9/2011: Der Beschluss pro Berlin – fast eine zweite deutsche Teilung
Vor wenigen Tagen blickte ganz (Fußball-) Deutschland wieder einmal auf Berlin. Der deutsche Pokalsieger wurde dort gekürt. Bereits im Jahr 1985 hatte man in der damals noch geteilten Hauptstadt die deutschen Herzen vereint – das Pokal-Endspiel war nicht zuletzt durch die starke Befürwortung von Franz Beckenbauer „für immer“ nach Berlin vergeben worden. Dann kam die unerwartete Einigung. Die Frage nach dem weiteren Verbleib des nationalen Fußball-Endspielortes stellte sich fortan nicht mehr. Stattdessen eskalierte aber im Juni 1991 die Stimmung im Lande, weil wochenlang mit harten Bandagen um den künftigen Sitz von Parlament und Regierung im vereinten Deutschland gestritten worden war.
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Ausgabe 8/2011: Und immer wieder Jerusalem
„Für viele Pilger ist der Besuch Jerusalems der Höhepunkt ihres Lebens.“ Diese Beurteilung meldete der STERN in seiner diesjährigen Oster-Ausgabe. Aber das Magazin überraschte auch mit einer weiteren Erkenntnis: „Ein glühender Prediger war er, kein politischer Rebell“. Das klang bei der 68er-Generation noch ganz anders.
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Ausgabe 7/2011: Stört Fukushima die deutsch-japanischen Beziehungen?
An der Jahreswende zu 2011 hatten sich viele in Deutschland gefreut. Sie erinnerten sich an die vor 150 Jahren erfolgte Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem Königreich Preußen und dem Kaiserreich Japan, die später zur „Freundschaft der zwei Kaiserreiche“ wachsen sollte. Auch in der Drei-Flüsse-Stadt Passau hatte man anfangs 2011 Erinnerungs-Feierlichkeiten durchgeführt. Die dortige deutsch-japanische Gesellschaft machte sich allerdings die Mühe, einen wenig erfreulichen Aspekt heraus zu streichen: die Judenpolitik in beiden Ländern. In der Tat: Feiern und Gedenken sind manchmal die beiden Seiten derselben Medaille. Mitten in die Fest-Freude platzte jetzt die japanische Tragik.
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Ausgabe 6/2011: Ostbayernrunde und Zukunftsrat
Genau dreißig Jahre ist es her, dass sich in Bonn erstmals die (bis zu 13) CSU-Bundestagsabgeordneten aus Niederbayern und der Oberpfalz in der von ihnen so bezeichneten „Ostbayernrunde“ zusammenfanden. Die Bundestagswahl 1980, mit Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß (CSU), aber weiterhin mit Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD), hatte die revierfernen Abgeordneten Ostbayerns zum Handeln gezwungen und nach der Konstituierung des Deutschen Bundestags anfangs 1981 erstmals ein gemeinsames Arbeitsprogramm erstellen lassen. Obwohl es noch keinen „Zukunftsrat“ gab, war auch damals „die Provinz“ vergessen, besonders im fernen Bonn am Rhein.
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Ausgabe 5/2011: Erfolgreiche und erfolglose deutsche Olympia-Bewerbungen
München, Bayern und Deutschland stehen derzeit in der entscheidenden Phase ihrer Bewerbung für „Winter-Olympia 2018“. Erfreut im Juli 2011 eine Zusage durch das IOC? Wirkt der „Widerstand aus den Bergen“ als Entscheidungsbollwerk? Hat Deutschland mit seinen großen Sport-Bewerbungen immer Erfolg gehabt?
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Ausgabe 4/2011: Gibt es auch in China demokratische Hoffnungszeichen?
Die Volkserhebungen im arabischen Raum ließen aufhorchen. Haben wir wirklich eine ähnliche Welle wie damals in Mittel- und Osteuropa? Haben wir wirklich auch im Ein-Parteien-Staat China erneut eine Hoffnung, so wie 1989, mit dem allerdings traurigen Ende auf dem Tienanmen-Platz? Gibt es vielleicht Zeichen für eine zivil-gesellschaftliche Entwicklung in der Volksrepublik und damit für einen Weg zur Demokratie?
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Ausgabe 3/2011: Es geschah vor 20 Jahren
Nach den Freuden des Mauerfalls in Berlin 1989 und nach dem bewegenden „Tag der Deutschen Einheit“ am 03. Oktober 1990 kehrte im Frühjahr 1991 Ernüchterung ein. Die 1. Lesung des ersten Haushalts im neuen Deutschen Bundestag, damals noch in Bonn, gibt Zeugnis davon.
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Ausgabe 2/2011: Die „Gorch Fock“ war ihr Schicksal
In den letzten Wochen verging kaum ein Tag ohne Schlagzeilen über das Segelschulschiff der deutschen Marine, die „Gorch Fock“. Im Jahr 1958 in der Hamburger Werft Blohm & Voss gebaut, hatte dieses prächtige Segelschiff bis zum Januar 2011 rund 180 verschiedene Häfen angelaufen. Es war das Aushängeschild der Bundesrepublik Deutschland und wurde weltweit zu großen Hafenfesten eingeladen. Aber es wurde auch Schicksal für Soldaten, für deren Laufbahn und deren Leben, zuletzt für den aktuellen Kapitän.
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Ausgabe 1/2011: Großbritannien am Ende?
Eine große Hochzeit der Royals steht 2011 im Terminkalender. Prince William und seine Kate Middleton haben das Zeug dazu, einst als Königspaar die Briten zu begeistern. Aber es gibt eine Vorgeschichte: König Johann „ohne Land“ hatte den Titel, doch kaum ein Gebiet zu beherrschen. Wiederholt sich die Geschichte?
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